Der fünfte Ring

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Der Sanctumring war einst das Herz der Delikat-Dämonischen Bundes Republik (DDBR) –
ein goldverzierter Hort von Ordnung, Einfluss und feierlich geschwenktem Schöpflöffel.

In seiner Mitte thronte das Sanctum Cremoris, die Residenz des Butterpräsidenten:
Ein Palast aus Marmor, Goldfolie und streichzartem Pathos, in dem Dekrete eher geschmiert als unterschrieben wurden.
Es war deutlich prunkvoller als das derzeitige Sanctum Cremoris in Krutzbaum.

Heute ist der Sanctumring ein Ort des zerrinnenden Glanzes.
Die Kuppeln sind noch da – aber sie flüstern.
Die Akolythen schreiten – aber ohne Zweck.
Die Liturgie lebt – als Ritual ohne Ziel.

“Hier wohnt kein Wille mehr –
nur der letzte Nachklang des Willens.”

Besondere Merkmale:

• Das Sanctum Cremoris:
  Zentrum aller Zeremonien. Die Wände aus gebranntem Sahneton,
  die Fenster filtern Realität durch geschlagenes Licht.
  Nur wenige dürfen hinein – und noch weniger begreifen, was sie dort sahen.
• Akolythen der Rezeptur:
  Noch immer wachen sie über die Einhaltung des Heiligen Butterschemas,
  obwohl niemand mehr weiß, was genau dieses Schema beinhaltet.
  Sie tragen Löffel wie Zepter und nicken synchron, wenn man sich entschuldigt.
• Der Goldgedämpfte Flur:
  Ein Korridor, in dem man sich stets wie eine wichtige Person fühlt – selbst wenn man bloß nach dem Klo fragt.
• Sitzungen der Letzten Schleife:
  Das Parlament der DDBR tagt hier noch…
  angeblich. Keiner durfte je zuhören.
  Manche glauben, die Sitzung sein ein Tonband, das niemand abschalten kann.

Beziehung zu Hehrschwund: Wo Hehrschwund die leere Geste ist, ist der Sanctumring die überzeichnete Würde. Hier wurde Bedeutung nicht vergessen, sondern so übertrieben, dass sie an sich selbst zerschellte.