Die Spinnenstraße ist kein einzelner Weg,
sondern ein ganzer Ring aus Straßen,
Gassen, Brücken und Umwegen,
die sich miteinander verweben wie ein Netz aus falscher Sicherheit.
Sie ist der erste Kreis Yarnakths, äußerlich noch funktional –
mit Marktplätzen, Postämtern, Verwaltungsstellen –
und doch:
Nichts bleibt wo es war.
Hausnummern widersprechen sich.
Straßennamen tauschen gelegentlich die Bedeutung.
Der Bäcker am morgen verkauft abends Tinte.
Und niemand weiß, wo die Parkuhr ist,
aber sie zieht Strafzettel wie Spinnenfäden.
“Ein guter Orientierungssinn ist hier wie ein zu kurzes Seil in einem Labyrinth aus Schleim – es hilft nicht, aber man fühlt sich wenigstens beschäftigt.”
Besondere Merkmale:
Sozialstruktur: Die Bewohner der Spinnenstraße gelten als leicht desorientiert, aber außerordentlich höflich. Sie sprechen oft in elliptischen Sätzen, als ob Worte zu viel kosten. Viele von ihnen arbeiten als Umleitungsexperten, Fluchtpunkrichter, oder in der Zentrale für Semantische Verkehrsplanung, die nicht existiert.
Beziehung zu Fjharn’Zhûl: Manche sagen, Fäden aus der Tiefe ziehen an der Spinnenstraße – nicht stark genug, um Menschen zu verschlucken, aber ausreichend, um Wege zu verzerren. In einigen Nächten sieht man Schatten, die nicht zu Passanten gehören, sondern zu Entscheidungen, die nie getroffen wurden.